Drucksensoren überwachen Flüssigtreibstoffrakete

Hansjürgen Roth
06. Februar 2024

Das TU Wien Space Team, ein von Studierenden der Technischen Universität Wien geführter Verein, arbeitet mit Hingabe an einem aufregenden Raketenprojekt namens «Lamarr». Dieses ehrgeizige Vorhaben hat das Ziel, im Jahr 2024 eine Flüssigrakete, die Ethanol und flüssigen Sauerstoff als Treibstoff nutzt, zu starten.

 

Die Flüssigrakete «Lamarr» soll eine Flughöhe von 9 Kilometern erreichen und dort oben spannende Satelliten-Experimente durchführen. «Lamarr» unterstützt das Schüler-Projekt WerndlExplorer, das den Wettbewerb CanSat (Can = Dose, Sat = Satellit) des Bildungsprogramms der ESA (European Space Agency) gewonnen hat. Beim CanSat-Wettbewerb haben Schüler:innen die Möglichkeit, einen Minisatelliten in Form einer Getränkedose zu bauen, welcher anschliessend an Bord der Rakete diverse Experimente durchführen soll. Nach Abschluss der Experimentierzeit setzt «Lamarr» ihren Weg zur Erde fort. Die Landung erfolgt mit Hilfe eines ausgeklügelten zweistufigen Bergungssystems, welches die sichere Rückkehr der Rakete ermöglichen soll.

Vorreiter µHoubolt

Mit an Bord der Rakete «Lamarr» sind auch KELLER Drucksensoren der Serien PAA-23SY, PAA-21Y und PD-39X. Diese hochpräzisen Drucksensoren sind entscheidende Komponenten für den reibungslosen Ablauf der Mission. Sie messen die Drücke in den Bedruckungs- und Treibstofftanks sowie in der Brennkammer des Raketentriebwerks. Die gelieferten Messdaten helfen dem Projektteam bei der Überwachung und Kontrolle verschiedener Aspekte, die für einen erfolgreichen Flug massgebend sind.

GEORG MIKULA

TU Wien Space Team
(Rakete uHoubolt bei der EuRoC 2022)

 

«Ich bin sehr zufrieden mit den KELLER Sensoren, sie haben auf Anhieb ohne Probleme funktioniert und im Gegensatz zu vorherigen Sensoren waren die Daten vertrauenswürdig und reproduzierbar. Besonders die 21er Serie gefällt mir sehr gut, weil sie aufgrund ihrer besonders kleinen Bauform einen sehr kompakten Einbau in der Rakete ermöglicht.»

Piezoresistive Drucksensoren für die Raumfahrt

Druckmesstechnik in der Luft- und Raumfahrt unterliegt höchsten Sicherheitsaspekten und stellt hohe Anforderungen an die Funktionalität. Für diesen Einsatz werden daher üblicherweise hochspezialisierte und auf den Aerospace-Kunden spezifisch zugeschnittene Druckmessungssysteme produziert. Das Space Team der TU Wien entschied sich im Projekt «Lamarr» für piezoresistive Drucktransmitter aus dem KELLER Standard-Sortiment. Der erfolgreiche Einsatz der Standardprodukte bei dieser Flüssigrakete zeigt, dass sämtliche Drucksensoren von KELLER ihrem guten Ruf hinsichtlich der Genauigkeit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit auch in extremen Umgebungen gerecht werden.

 

Projekt «Lamarr»

Das Projekt «Lamarr» ist die Weiterführung des preisgekrönten bi-liquid Raketenprojektes «µHoubolt». Basierend auf dem Know-How, welches das Space Team der TU Wien über die Jahre an der Ethanol-Lachgas Rakete gesammelt hat, baut «Lamarr» nun die Rakete «Hedy». Diese soll zuverlässiger werden und noch grössere Ziele als das Vorgängerprojekt ins Auge fassen. Der Name «Lamarr» wurde gewählt in Gedenken an die Österreichische Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr.

Missionsziel und Anforderungen:

  • Erreichung einer Flughöhe von 9 km
  • Erfolgreiche 2-stufige Bergung mit einem Fallschirmsystem
  • Sammeln der Telemetrie- und Flugdaten während der gesamten Flugdauer
  • Gründliche Dokumentation des erarbeiteten Wissens für nachfolgende Teams

 

Das Projekt «Lamarr» des TU Wien Space Team zeigt nicht nur das Engagement und die Innovationskraft der Studierenden, sondern auch die Bedeutung von präzisen Drucksensoren für erfolgreiche Raumfahrtmissionen. Mit der Kombination aus technischer Expertise, Neugier und Forschungslust trägt das Team dazu bei, die Grenzen der Raumfahrt zu erweitern und die Zukunft der Weltraumforschung zu gestalten.

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