IO-Link: Überprüfung der ID vermeidet Fehlfunktion
12. Oktober 2021
IO-Link ist eine kosten- und leistungsoptimierte Schnittstelle und wird vorwiegend in der Automatisierung eingesetzt, um die Anbindung von Sensoren und Aktoren auf der Feldebene zu realisieren. Diese benötigen keinen direkten Anschluss an die komplexen Feldbusse und lassen sich so weltweit in verschiedenste Systeme integrieren. Der Grund, weshalb KELLER eine IO-Link-Schnittstelle anbietet und diese in unsere Drucktransmitter integriert ist einerseits die hohe Nachfrage auf dem Markt, anderseits denken wir, dass IO-Link grosses Potential hat und sich noch viel stärker etablieren wird.
Persönlich finde ich die Überprüfung der Device-ID von IO-Link-Geräten eine sehr sinnvolle Funktion. Dies bedeutet, dass das System nur IO-Link-Komponenten akzeptiert, welche bei der Projektierung des Systems vorgesehen sind. Es ist nicht möglich, dass z.B. ein relativ anstatt ein absolut messender Drucksensor verwendet, oder dass ein Drucksensor mit einer anderen Genauigkeit, einem anderen Druckbereich oder einem anderen Fehlerband eingesetzt wird. Nicht ideal ist, wenn anstatt einem analogen 4…20 mA Drucktransmitter z.B. ein 4…20 mA Temperaturtransmitter angeschlossen wird. Dann findet keine Verifikation statt. Der Temperaturtransmitter bringt zwar ein plausibles Signal, hat aber mit der gewollten physikalischen Messgrösse nicht mehr viel am Hut.
Dank der Device-ID wird die Funktionalität des Systems auch bei einem allfälligen Gerätetausch garantiert. Selbstverständlich kann diese Eigenschaft z.B. auch bei CANopen eingebaut werden. IO-Link bringt die Überprüfung der Device-ID aber von Haus aus mit.
IO-Link bei KELLER
Um diese Verifikation generisch umzusetzen, haben wir uns dazu entschlossen einen Typenschlüssel für die Device-ID einzuführen. So stehen gewisse Bits für
• Druckbereich
• Druckart
• Genauigkeit (natürlich als Gesamtfehlerband, alles andere ist aus meiner Sicht Augenwischerei)
• Abgeglichener Temperaturbereich
Für die Entwicklung der IO-Link-Produkte haben wir uns gefragt, wie wir uns auf dem Markt positionieren wollen. Merkmale wie die bewährten und robusten mechanischen Elemente unserer bestehenden Drucktransmitter behielten wir selbstverständlich bei. Da ich selbst Erfahrung aus der Regelungstechnik mitbringe, waren für mich Kennzeichen wie hohe Bandbreite, kurze Zykluszeiten (kleine Phasenverschiebungen) und niedrige Latenz für den Druckschalter-Ausgang sehr wichtig.
Bezüglich der Genauigkeit des über den druck- und temperaturkompensierten Drucksignals, haben wir uns fürs Erste an unseren 21Y- und 23SY-Produktserien orientiert. So können wir die Drucktransmitter kostenoptimiert produzieren. Wir gehen davon aus, dass die meisten Systeme in der Automatisierung keine extremen Anforderungen an die Genauigkeit stellen. Es wird aber viele einzelne und spezielle Anwendungen geben, welche diese Ansicht wohl nicht teilen.
Wir haben eine Firmware-Plattform entwickelt, bestehend aus einzelnen Modulen, welche je nach Hardware und gewünschtem Kommunikationsprotokoll konfiguriert werden können. Die Module lassen sich ohne grossen Aufwand in die digitalen Transmitter einsetzen. Der Schritt, um IO-Link in unsere High-End-Produktlinien (wie z.B. der X-Line) zu integrieren, ist somit sehr gering.
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