SMD-Bauteile von Hand löten kann gelernt werden

Stefan Meyre
06. August 2024

Das FabLab Winti ist eine öffentliche Werkstatt für die digitale Produktion. Zusätzlich zu unserer Werkstatt bieten wir auch Workshops und Kurse an. KELLER unterstützt das «Selbermachen» im FabLab in der Hoffnung damit dem Fachkräftemangel in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entgegenzuwirken.  

Pünktlich zu unserem 10-jährigen Bestehen beschenkte uns KELLER mit sechs nigelnagelneuen und qualitativ hochwertigen Handlötstationen. Damit macht das Löten wieder richtig Spass. Und wenn ein Bauteil mal schräg auf der Platine zu liegen kommt oder der Lötschnauz an der Lötstelle an Hercules Poirot erinnert, kann die Schuld nun nicht mehr auf die Lötstationen geschoben werden.

Alte Lötstationen

Lötstationen von KELLER gesponsert

Einblick in einen Lötkurs

Das Gerücht, dass man kleine, oberflächenmontierte elektronische Bauelemente, auch SMD (Surface-Mounted Device) genannt, nicht von Hand löten kann, hält sich hartnäckig. Unsere Teilnehmenden des letzten FabLab-Lötkurses vom 31. Mai 2024 waren hochmotiviert sich eines Besseren belehren zu lassen. Im Grundsatz ist das ganze keine Hexerei, doch wie in den meisten Fällen gilt auch hier: Übung macht den Meister!

Im Hobby-Alltag werden Elektronikbegeisterte, Modellbauer, Hobby-Astronomen, Maker und generell technisch kreative Menschen immer mal wieder mit Lötaufgaben konfrontiert. Einige der Teilnehmenden haben bereits unschöne Erfahrungen hinter sich, andere haben sich noch gar nie an die kleinen Bauteile herangewagt. 

Der Kurs läuft an, die Stimmung ist gut. Der Kursleiter, Nik Roth, vermittelt als erstes die notwendigen Grundlagen fürs Handlöten. Dazu gehört die Wahl des richtigen Lötzinns, die Verwendung von Flussmitteln, alles über Löttemperaturen und weitere handwerkliche Tipps und Tricks für die Praxis.

Grundlagenblock im FabLab

In einem zweiten Teil haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Lötübungen selbst auszuführen. Leiterplatte und Bauteile liegen bereit. Es wird still im FabLab. Hochkonzentriert und ausgerüstet mit Lupe und Pinzette wird Komponente um Komponente auf die Leiterplatte angelötet.  Mehr als vielleicht ein Räuspern zwischendurch ist nicht zu hören. Die Moderationsversuche des Kursleiters laufen ins Leere. Wir können nicht gleichzeitig löten und zuhören, heisst es. Es geht sehr langsam voran. Erst durch mehrmaliges «Vorzeigen» durch Nick macht es schlussendlich «klick» unter den Teilnehmenden. Es wird nun auch wieder untereinander geplaudert und das Löten geht leichter von der Hand.

Die Lernkurve ist steil. Abschliessend werden die Lötresultate aller Teilnehmenden mittels Mikroskops an die Leinwand projiziert. Viele Lötstellen sind wirklich gut gelungen. Die schnellen Fortschritte bereiten den Teilnehmenden Freude.

Trotz vollem Einsatz haben die vier Stunden nicht ausgereicht, um alles fertigzustellen. Um die Löterzeugnisse fertigzustellen, und weil es so viel Spass bereitet hat, gemeinsam etwas zu erarbeiten, wird ein Termin für die darauffolgende Woche vereinbart. Ein erfolgreicher Kurs geht zu Ende.

Stefan Meyre
Mitglied FabLab Winti

«Im FabLab gibt es viele verschiedene Praxiskurse, wie 3D-Druck, Lasercutting, CAD-Konstruktion oder Arduino. Kommst du auch mal vorbei?»

Übersicht Kurse FabLab Winti:
https://fablabwinti.ch/kurse/

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